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Allgemeines

DGGO-Fachtag 2025

Fachtag Zugehörigkeit

Zugehörigkeit. Sicherere Räume für inneres Wachstum... 

Nachlese zum Fachtag der DGGO am 7. November 2025
 
Unser Fachtag zu „Zugehörigkeit. Sicherere Räume für inneres Wachstum“ war erkenntnisreich. Vielleicht auch deshalb, weil er von Anfang an auf besondere Kooperation und Hilfsbereitschaft zählen konnte. Eine Referentin konnte leider nicht teilnehmen. Laila Zohaib und Alice Gayed sprangen wirklich kurzfristig ein, wofür wir sehr dankbar sind. 
 

Wir hatten im Vorbereitungsteam (Sahar Vahdati, Cornelia Schneider, Dörthe Friess, Thomas Vogl) darauf gesetzt, die Frauen am Podium erst einmal ungestört erzählen zu lassen. Selmin H. Çalışkan, Laila Zohaib und Cornelia Schneider berichteten von persönlichen Erfahrungen und ihren Kontexten. Unter der umsichtigen Moderation von Annika Wolf erfuhren wir, wie sie ihre Erlebnisse von bedrohter oder verwehrter Zugehörigkeit politisch bewerten. Das war beeindruckend und machte beklommen. Am Panel wurden Fragen diskutiert wie „Was brauche ich in Gruppen, um Erfahrungen machen und mich entwickeln zu können?“ und „Wie habe ich den Zusammenhang von Zugehörigkeit und Sicherheit erlebt?“ Die eingeladenen Frauen äußerten sich direkt und unverblümt. 
 

Solche Einblicke zu Diskriminierungserfahrungen aus erster Hand erhält man nicht oft, wenn man zur Mehrheitsgesellschaft gehört, wie die meisten Menschen in der Community der Gruppendynamiker/innen. Wussten Sie, ...

  • ...dass Migrant Entrepreneurship bei manchen Banken daran scheitert, ein Geschäftskonto zu eröffnen, wenn das Geschäftsmodell „auffällige“ Businesskontakte nach Indien vorsieht?
  • ... dass DEIB-Initiativen auch in deutschen Unternehmen so gut wie erledigt zu sein scheinen, weil die großen Tech-Player sie auf Druck der US-Regierung aufgegeben haben?
  • oder dass sehr viele Menschen in Deutschland sich gerade fragen, wo sie hingehen könnten, falls die rassistischen Kräfte hier noch mehr an Einfluss gewinnen? 

Mit Blut an Wände geschmierte Hakenkreuze in Hanau sind für die meisten eine schaurige Zeitungsmeldung, für viele aber eine existenzielle Bedrohung ihrer Zugehörigkeit und ihres Lebens. 

Das gewohnte Diskutieren über verschiedene Sichtweisen, einschließlich der rassistischen, und andere, die Stimme der Marginalisierten relativierende Mechanismen konnten wir vermeiden, indem wir das Panel zunächst allein sprechen ließen. Erstmal zuhören war unsere Devise. Später öffneten wir das Podium für Fragen aus dem Publikum. In vier Workshops konnten wir wenigsten ein paar Facetten des Themas weiter vertiefen und auch persönlich zugänglich machen. 

Wir danken den top vorbereiteten Workshop-Leiterinnen Andrea Kleinhuber, Annabelle Schächinger, Silke Mathes, Cornelia Schneider und Alice Gayed
 

Am Ende ging es darum, was ein kleiner Verein wie die DGGO zum Schutz der Menschenwürde und der Demokratie beitragen kann. Es ist nicht wenig und wir werden dran bleiben. Bleibt gespannt. Folgt uns auf LinkedIn und empfehlt unsere Veranstaltungen weiter. Danke!

 

 

Auf dem Bild sind zu sehen (von links nach rechts): Layla Zohaib, Prof. Dr. Annika Wolf, Cornelia Schneider, Selmin H. Çalışkan